Vor einigen Tagen wurde ich über eine Insta-Story von Tanja Stroschneider auf das Schicksal der südkoreanischen Triathletin Choi Suk-Hyeon aufmerksam. Sie hat nach jahrelanger Misshandlung im Alter von 22 Jahren Selbstmord begangen. Laut dem Artikel auf nau.ch hat sie die Vorfälle gemeldet, aber sie bekam keine Hilfe.
Als ich das gelesen habe fielen mir die Bilder von meinem Besuch bei einem internationalen Handball-Turnier in Italien ein. An dem Turnier nahmen Jugendmannschaften aus aller Welt teil. Es war ein buntes Durcheinander mit ausgelassener Stimmung.
Auf dem einen Spielfeld war ein Match gerade zu Ende. Der Trainer der asiatischen Mannschaft lies die Mädchen mit dem Gesicht zur Wand Aufstellung nehmen und hat inter ihnen getobt wie das Rumpelstilzchen. Er hat geschrieen und seine Mappe ständig auf den Boden geknallt. Ich habe keine Ahnung was er den Mädchen erzählt hat, aber die Kinder sind dort zusammengesunken wie ein Häufchen Elend und haben geweint. Mit Müh‘ und Not konnten einige Leute den Trainer beruhigen und von seinem Team absondern.
Damals war ich gerade 13 Jahr alt und es war der absolute „Kultur-Flash“ für mich. Unser Trainer hat auch geschimpft, wenn wir schlecht gespielt haben. Aber das war ein Wahnsinn.
Man sieht dort auch wieder, das für einen Stellenwert Leistung in der asiatischen Gesellschaft hat und welche Autorität und somit auch Macht ein Trainer dort besitzt.